Jean Piaget

Schweizer Jugendpsychologe; beschäftigte sich v. a. mit Kinderpsychologie und Erziehungsfragen; Begründer der genetischen Epistemologie; Veröffentl. u. a.: "Entwicklung des Zeitbegriffs beim Kind", "Die kindliche Raumvorstellung", "Logik und Psychologie"

* 9. August 1896 Neuchâtel

† 16. September 1980 Genf

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 47/1980

vom 10. November 1980 , ergänzt um Meldungen bis KW 31/2010

Wirken

Jean Piaget stammte aus Neuchâtel (Neuenburg) in der West-Schweiz. Sein Vater war Professor für mittelalterliche Geschichte. P. interessierte sich von Jugend auf für Zoologie, aber auch für Philosophie.

Er studierte zunächst Zoologie an der Universität Neuchâtel und promovierte 1918 mit einer Dissertation über die Verteilung der verschiedenen Mollusken-Arten in den Walliser Alpen. Inzwischen hatten sich seine Interessen immer mehr auch der Psychologie zugewandt, so daß er nochmals studierte und zwar zunächst in Zürich bei Carl Gustav Jung. 1919 ging er nach Paris und befaßte sich bis 1921 vor allem mit Kinderpsychologie und Erziehungsfragen. 1921 arbeitete P. in Genf am Institut J.J. Rousseau, das später als "Institut des Sciences de l'Education" der Universität Genf angegliedert wurde und sich hauptsächlich mit den Problemen der Kinderpsychologie wie auch der Ausbildung von Erziehern beschäftigt. P. war 1933-71 (Emeritierung) einer seiner Direktoren. Ab 1926 ...